Weltweite Trends wie Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Digitalisierung und der Übergang zu nachhaltigerem Wirtschaften führen zu einem enormen Bedarf an neuer und moderner Infrastruktur. Während institutionelle Investoren schon lange in nicht-börsennotierte Infrastrukturprojekte investieren, ermöglicht der ELTIF nun auch Privatanlegern Zugang zu diesen Investments in einem regulierten und transparenten Rahmen.

Was umfasst Infrastruktur?

Infrastruktur umfasst Anlagen und Dienstleistungen, die für eine funktionierende Gesellschaft unverzichtbar sind. Dazu gehören klassische Anlagen wie Straßen, Brücken und Flughäfen, aber auch Bereiche wie Energie, Transport, Gesundheitsversorgung und Kommunikation. Besonders in der Energiewende braucht es große Investitionen z.B. in Solar- und Windanlagen, um den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft zu schaffen.

Warum schätzen institutionelle Investoren an Infrastrukturinvestments?

Institutionelle Investoren investieren in Infrastruktur vor allem aus drei Gründen:

• Diversifikation: Infrastrukturinvestments haben eine niedrige Korrelation zu traditionellen Anlageklassen wie Aktien und Anleihen, was die Stabilität eines Portfolios erhöhen kann. Zum Beispiel beträgt die historische Korrelation zwischen Infrastruktur und dem MSCI World unter 10 %.¹ Eine Beimischung von 10 % Infrastruktur zu einem klassischen Portfolio aus 60 % Aktien und 40 % Anleihen hätte historisch dessen Risiko-Rendite-Profil verbessert, wie die nachfolgende Abbildung 1 zeigt: 

Quelle: Eigene Berechnungen von Q1 2008 bis Q2 2024, basierend auf dem Preqin Benchmark Index für Infrastruktur, dem MSCI World TR sowie dem Bloomberg Euro-Aggregate Sovereign Index EUR Unhedged, jeweils umgerechnet in Euro. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt nicht auf zukünftige Renditen schließen.

• Absicherung gegen Inflation: Viele Infrastrukturprojekte bieten einen gewissen Schutz vor Inflation. Sie enthalten oft Verträge, die automatisch an Preissteigerungen angepasst werden, sodass die Einnahmen mit der Inflation steigen. Dadurch können Infrastrukturinvestitionen in Zeiten hoher Inflation eine gewisse Sicherheit bieten.
• Stabile Erträge: Infrastrukturprojekte bieten die Chance auf langfristige, stabile Cashflows, da sie auf langjährigen Verträgen basieren und dadurch oftmals unabhängig von kurzfristigen Marktschwankungen sind. Da viele Infrastruktur-Anlagen eine lange Lebensdauer haben, können sie auch in schwierigen wirtschaftlichen Phasen wertstabil bleiben. Die historisch geringe Volatilität dieser Anlageklasse ist besonders attraktiv für Investoren, die langfristige und vorhersehbare Erträge suchen.

Welche Risiken gibt es?

Neben Chancen bergen Infrastrukturinvestments auch Risiken:

• Wertschwankungen: Die physische Natur und die Standortgebundenheit von Infrastruktur können geopolitische, wirtschaftliche oder regulatorische Risiken mit sich bringen.
• Projektphasenrisiko: Je nachdem, in welcher Projektphase sich das Infrastrukturinvestment befindet, können in verschiedenen Projektphasen, von Planung bis Betrieb, Verzögerungen, Kostenüberschreitungen oder technische Probleme auftreten. 
• Liquiditätsrisiko: Infrastrukturprojekte haben eine längere Laufzeit, was bedeutet, dass sie weniger flexibel sind als andere Anlagen. Dies kann zu Liquiditätsengpässen führen, wenn viele Investoren gleichzeitig aus ihrem Investment aussteigen wollen.

Fazit

Investitionen in Infrastruktur können Diversifikation, Inflationsschutz und zuverlässige Erträge bieten. Der Bedarf an moderner und nachhaltiger Infrastruktur eröffnet Chancen für Investoren, die an der Entwicklung dieser essenziellen Bereiche mitwirken möchten. Es ist jedoch wichtig, Risiken und Chancen sorgfältig abzuwägen, bevor man investiert.

¹ Eigene Berechnung von Q1 2008 bis Q2 2024, basierend auf dem Preqin Benchmark Index für Infrastruktur und dem MSCI World TR, jeweils umgerechnet in Euro.